Diana Mittendorfer Ekel. Probleme und Potentiale für die Landschaftsarchitektur
Masterabschlussarbeit Juli 2016. Betreuung Professor Weidinger, Sebastian Feldhusen
Das Phänomen Ekel
Von Diana Mittendorfer
Die Beziehung des Menschen zum Ekel ist ambivalent: Was im Alltag als ekelhaft abgewehrt wird, erzeugt im künstlerischen Kontext Lust. Gemeinsam ist die Betroffenheit aller Sinne im Moment des Ekels. Hier positioniert sich der Forschungsgegenstand der Masterarbeit. Ihr Ziel ist es, Prinzipien zu erarbeiten, um affektähnliche Intensitäten durch gestalteter Atmosphären im Freiraum zu erzeugen.
Die theoretische Auseinandersetzung befasst sich in den Disziplinen Kulturtheorie, Kunst und Landschaftsarchitektur mit den Eigenheiten des Ekels. Beobachtungen des Innen- und Außenraums des Bahnhofs Zoologischer Garten in Berlin dienen dazu, relevanten Aspekte des Ekels im räumlichen Kontext herauszuarbeiten. Daraus resultieren die drei Phänomene: das Riechende, das Klebrige und das Fremde. Diese charakterisieren Wesenszüge in der Wahrnehmung des Ekels und werden auf deren inhaltlichen und ästhetischen Gehalt untersucht. In Studien werden die Eigenarten der Phänomene für den öffentlichen Freiraum herausgearbeitet.
In einem Feldversuch im Eingangsbereich der Zentralbibliothek der TU und UdK Berlin wird geprüft, inwiefern sich die Ergebnisse als Instrument in einer exemplarischen Entwurfssituation eignen. Diese sind als strategische Zugänge zu verstehen, den öffentlichen Freiraum sinnlicher zu akzentuieren.